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Die Ziegen von Wimbern

 

In einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde – vor allem in den früheren Jahren – spielt naturgemäß auch die Tierhaltung eine bestimmte Rolle. Besondere Bedeutung hatten in diesem Zusammenhang die Ziegen.

Wie aus dem Protokollbuch der Gemeinde Wimbern hervorgeht, mußte sich der Gemeinderat öfters mit den Wimberner Ziegen beschäftigen.
Zur Sitzung am 18.3.1923 vermerkt das Protokollbuch:
Da in hiesiger Gemeinde kein Ziegenbock ist, und die meisten Ziegenhalter an den Ziegenzuchtverein in Wickede angeschlossen sind, wurde dem Verein bis auf Widerruf ein jährlicher Beitrag von 10 Mark bewilligt mit dem Vorbehalt, daß auch Nichtmitglieder ihre Ziegen bei den Vereinsböcken decken lassen können."

In Gesprächen mit älteren Wimbernern wird immer wieder deutlich, wie selbstverständlich die Ziegen zum Dorfbild gehörten. Fast jeder hatte mindestens eine Ziege. Die Ziege war die Kuh des kleinen Mannes, und die Ziegenmilch war besonders für die Ernährung der Säuglinge wertvoller als Kuhmilch. Mit den Ziegen zog man gemächlich an den Straßengräben und Wegrändern entlang, wo die Tiere sich sattfressen konnten. Zeit spielte dabei keine Rolle.

Als im Jahre 1962 eine Wimberner Ziege dem Ziegenbock in Voßwinkel zugeführt wurde, sorgte dieser einmalige Vorgang für erheblichen Schriftverkehr zwischen den politischen Vertretern von Voßwinkel bzw. Neheim und Wimbern bzw. Amt Menden. Schließlich wurde ein öffentlich rechtlicher Vertrag geschlossen, unterschrieben von den Bürgermeistern und Amtsdirektoren der beiden Seiten und veröffentlicht im offiziellen Amtsblatt (28.6.1963). Inhalt dieses Vertrages war, daß die Ziegen von Wimbern nun auch offiziell dem Ziegenbock von Voßwinkel zugeführt werden konnte, und daß die Kosten für die Ziegenbockstation anteilig auf die gedeckten Ziegen umgelegt und von der Gemeindekasse bezahlt wurden.

Im Stadtarchiv Menden gibt es unter der Archivnummer 1109, Amt Menden, eine umfangreiche Akte, die alle angesprochenen Unterlagen zur Ziegenbockstation Voßwinkel und ihre Mitbenutzung von Wimbern enthält.

Am 23.6.1966 berichteten die beiden Zeitungen für den hiesigen Raum, die MENDENER ZEITUNG und die WESTFALENPOST, von einer Sitzung des Wimberner Gemeinderates, bei der es unter anderem auch um die Ziegen ging:

"Der Beschluß, die Mitbenutzung der Ziegenbockstation in Voßwinkel zu kündigen, erübrigt sich. Die Station war aufgelöst worden, da in ihrem gesamten Gebiet nur noch sechs Ziegen vorhanden sind."

Damit schien die "Ziegen – Ära" von Wimbern zu Ende zu gehen. Doch neuerdings gibt es wieder Ziegen im Ort. Unser Oberst Caspar Bilge hat sich wieder diesen besonderen Tieren zugewandt und betreut persönlich zur Zeit sechs Ziegen und einen Bock, die schon für so manches Gemecker im Dorf gesorgt haben.

 
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